Humboldt geht in die Schule: Die Gegenwart der Antike

Informationen über unsere Teilnahme an der Langen Nacht der Wissenschaften 2010   Berlin, den 5. Juni 2010 – Schüler und Lehrer der Tagore-Schule haben im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften 2010 die Projektergebnisse einer fast zweijährigen intensiven Zusammenarbeit zwischen der Humboldt-Universität zu Berlin und der Tagore-Schule einer großen Öffentlichkeit vorgestellt. Die Resonanz auf ein Gemeinschaftsprojekt zwischen einer Universität und einem Gymnasium war durchweg positiv, ja geradezu euphorisch begeistert.   Unter der großen Überschrift „Humboldt geht in die Schule – Die Gegenwart der Antike“ rief Herr Prof. Dr. Stefan Kipf im Jahr 2008 die gemeinsame Arbeit ins Leben. Doch bereits die Findung eines adäquaten Themas, mit welchem sich sowohl Schüler und Lehrer identifizieren können und welches gleichzeitig auch das Potenzial hat, das Interesse der großen Öffentlichkeit
zu wecken, war relativ kompliziert. Doch was Asterix und Obelix schaffen,
das meistern zwei Bildungsanstalten Berlins auch fast mit links. Die Liebe in der Antike und Heute war nun unser finales Thema, zu welchem verschiedene Projekte durchgeführt wurden.   Nachdem also dieser Hinkelstein genommen war, ging es nun um die Suche nach Themen, die sich sowohl in den Unterricht bestens integrieren ließen als auch eine fächerübergreifende Arbeit möglich machten. So stellte der Pygmalion-Mythos einen ersten großen Arbeitsschwerpunkt dar, da er Bestandteil der Thematik „Metamorphosen des Ovid“ des Latein-Unterrichts Klasse 13 ist. Gleichzeitig wurde mit der Behandlung von George Bernhard Shaws Buch „Pygmalion“ und Lorrie Hewetts Buch „Coming of Age“ im Englisch-Profilkurs 11 des Jahres 2009 das Thema wieder aufgenommen.   Parallel dazu behandelte der Deutsch-Profilkurs 11 des Jahres 2009 die Thematik der antiken Welt im Unterricht und erstellte unter Einbeziehung von Ovids „Ars Amatoria“ und anderen Originalquellen sowie viel Phantasie und Engagement eine Frauenzeitschrift her, die mit den einschlägig bekannten durchaus konkurrieren kann.   Währenddessen fokussierte sich der Englisch-Basiskurs 11.1 des Jahres 2009 auf die Betrachtung von Homosexualität in verschiedenen Ländern der Welt und erstellte dazu passend mehrere englischsprachige Plakate, die die Entwicklung der Akzeptanz von Homosexualität in den jeweiligen Ländern früher und heute darstellen. Dieses Projekt wurde im Schuljahr 2009/10 durch den Profilkurs-Englisch 1 und die Klasse 10.2 weitergeführt und vervollständigt.   Die sich anschließende Arbeitsphase gestaltete sich dabei äußerst vielseitig. So kamen wir als Schüler zu Informationsveranstaltungen in die Humboldt-Universität, luden selbst zu Ergebnispräsentationen ein und erhielten viel Unterstützung von wissenschaftlichen Mitarbeitern, Studenten und den beiden Professoren für klassische Philologie der Humboldt Universität zu Berlin Herrn Prof. Dr. Stefan Kipf und Herrn Prof. Ullrich Schmitzer. In der Schule übernahmen die Koordination des Projektes, welches in den Klassen 10-13 durchgeführt wurde, Frau Lutter (Latein- und Französischlehrerin), Frau Reimann(Englisch- und Mathematiklehrerin) sowie Steven Heckler (Schüler der Klassenstufe 12). Doch ohne die kreativen Ideen, den Fleiß und das Engagement zahlreicher Schüler und die Integration der Themen in unseren Schulalltag wäre das gesamte Projekt nicht möglich gewesen. Des Weiteren arbeiteten Frau Jentsch (Geschichte-, Lateinlehrerin), Herr Dr. Sorge (Deutsch-, Englischlehrer), Frau Zinn (Referendarin für Deutsch und Englisch) sowie Frau Hoeftmann (Kunstlehrerin) an unserem Projekt und ermutigten die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, was sich als eine sehr gute Methode herausstellte, denn so entstand vieles, wovon man am Anfang nur hätte träumen können.   Auch ohne Mirakulix’ Zaubertrank schafften wir es, uns im Laufe der beiden Jahre zu Höchstform warmzulaufen, auch wenn das mit selbigem vielleicht etwas schneller gegangen wäre. Beispielsweise gestalteten wir einen Globus mit einem Durchmesser von circa 1,20 Meter auf dem wir alle Länder mit ihrer Flagge farblich hervorhoben, zu denen wir ein Homosexualitäts-Plakat erstellt hatten.   Des Weiteren ist im Profilkurs Englisch 2009 ein englischsprachiger Roman geschrieben worden mit dem Titel „E=m·c² The Equation for Love – or a Modern Pygmalia“, in welchem unsere Jungautoren den Pygmalion-Mythos in die Gegenwart transferierten und ihn durch ihre Protagonisten Anne und Lucas im Hier und Jetzt ein neues Gesicht gaben.   Doch auch der Lateinkurs war nicht minder kreativ. So wurden in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Bildende Kunst der Tagore-Schule Tontafeln erstellt, auf denen Standbilder eines Theaterstücks abgebildet wurden und somit die Dreidimensionalität unserer Anschauungsobjekte komplettierte wurde.   Ursprünglich war geplant die Ergebnisse im Rahmen der Wissenschaftsmeile 2010 zu zeigen. Doch nach deren Absage wurde der Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften 2010 genutzt und die Humboldt-Universität um eine Attraktion bereichert. Und wie bereits Asterix’ und Obelix’ Weggefährte Cäsar zu verkünden wusste, galt auch für uns „venimus, vidimus, vicimus!“, denn unsere Ergebnispräsentation fand sehr starken Anklang, denn durch die Vielfalt der Darstellungsformen und Sprachen war für jeden Besucher ob jung oder alt sowohl deutschsprachig als auch englischsprachig etwas dabei.   Ein weiteres Highlight waren unsere kulinarischen Köstlichkeiten nach römischem Rezept. So hätte sich zwar Obelix beschwert, dass es kein Wildschwein gab, jedoch waren unsere Besucher von Aliter Dulcia, Mustei und Libum verzaubert und nach einem Schluck Mulsum auch sogleich noch etwas mehr als das.   Als Resultat sind zwei Publikationen entstanden, auf die wir als Schule und besonders die beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrer und Lehrerinnen sehr stolz sind. Zum einen ist da ein fast 100 Seiten starkes Buch „Liebe auf Umwegen – Ein Sachbuch über die Facetten der Liebe Früher und Heute“ und zum anderen eine höchst amüsante Frauenzeitschrift „Amica Mea“. Das Buch enthält dabei die Themenbereiche Pygmalion, Homosexualität, eine Männerzeitschrift und ein Theaterskript über das Heranwachsen eines jungen römischen Mädchens. Die Frauenzeitschrift thematisiert all das, was die Frau von Welt wissen sollte, seien es Flirttipps oder gute Rezepte, mit denen sie ihren Mann glücklich machen kann. Die Frauenzeitschrift und das Buch sind im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften für jeden Interessierten erhältlich gewesen und wir möchten uns an dieser Stelle auch für die rege Spendenbereitschaft bei allen Spendern recht herzlich bedanken.   An dieser Stelle möchten wir uns auch bei all denen noch einmal aufs Herzlichste bedanken, die in den zwei Jahren am Projekt direkt und indirekt teilgenommen haben. Wir hoffen, dass solch ein Kooperationsprojekt zwischen uns als Tagore-Schule und der Humboldt Universität zu Berlin demnächst unter einem neuen Thema wieder aufgenommen wird. Und so möchten wir Sie zum Schnökern auf unseren Seiten im Netz weiter einladen. Auf folgenden Seiten unserer Homepage www.tagore-schule.de gibt es noch weitere Informationen:   Homosexualität
Pygmalion
Homosexualität und Pygmalion
Verantwortlich für diese Seite: Schulleitung
Foto:

Sophie, Jeniffer und Katrin